Was ist eine Kopforthese?

Lagedeformitäten des Kopfes beim Säugling – Plagiocephalie (griechisch: „schräger Kopf“) – können durch Helmtherapie mit einer Kopforthese (Kopfhelm) wirkungsvoll behandelt werden. Auf den folgenen Seiten finden Sie allgemeine Informationen zur Kopforthese, Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Bilder von Babys, denen wir eine Kopforthese angefertigt haben.

Allgemeine Informationen - Kopforthese bei Schädeldeformitäten (Plagiocephalie)

Medizinische Forschungen haben ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen der Schlafstellung und dem plötzlichen Kindstod (Wiegentod) besteht. Insgesamt hat sich herausgestellt, dass das Risiko in der Rückenlage am geringsten ist. Die Rückenlage führt jedoch vermehrt zu Kopfdeformierungen (Plagiocephalie), denn durch die einseitige Kopflage kommt es zu einer parallelogrammartigen Verschiebung der Schädelknochen. Diese Fehlentwicklung kann später Funktionsstörungen im Kiefer und Nackengelenk nach sich ziehen. Ein speziell angepasster Helm (Kopforthese) lenkt den wachsenden Kopf in die richtigen Bahnen.

Die Kopforthese, also der Kopfhelm, wird maßgenau an den Schädel des Kindes angepasst, frühestens ab dem 6. Lebensmonat. Der Helm wird maximal sechs Monate getragen, um möglichst frühzeitig und rasch eine normale Kopfform wiederherzustellen. Die Kopforthese korrigiert die Deformierung während des regulären Wachstums und normalisiert Verschiebungen wirkungsvoll. Kopfhelme sind effizient und modern.

 

Baby mit Kopforthese

Baby mit Kopforthese

Baby mit Kopforthese

Effiziente und moderne Helmtherapie mit Kopfhelmen. Der Kopfhelm wird im Verlauf der Therapie mittels eines 3D-Scanners ständig der veränderten Kopfform angepasst.

 

Die Behandlung ist völlig schmerzfrei - es wird kein operativer Eingriff vorgenommen. Der Kopf wird durch den Helm nicht in Form gepresst, sondern bietet im Bereich der Deformation einen Freiraum, in den der Kopf ohne Druck von außen hineinwächst und sich in seiner Form normalisiert. Nach kurzer Eingewöhnungszeit wird der Helm dann ganztägig getragen. In regelmäßigen Abständen erfolgt eine Kontrolle der Passform, um gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen.

Die Dauer dieser Therapie beträgt zwei bis sechs Monate. Der Helm kann mehrfach nachbearbeitet werden, nur in wenigen Fällen bedarf es einer zweiten Helmanfertigung. Die Erfolge der Behandlung sind sehr gut und oft stellt sich schon nach wenigen Wochen eine erkennbare Normalisierung ein.

Wir arbeiten eng mit der Orthopädischen Praxis von Dipl. med. Anke Yacoub zusammen, die ihren Schwerpunkt auf die Behandlung von Kindern gesetzt hat. Weitere Informationen finden Sie unter www.orthopaedie-yacoub.de.

Weiterführende Links:

Helmtherapie bei Wikipedia | Weitere Fragen bei Cranio Acra

 

Kopforthese - häufig gestellte Fragen zur Helmtherapie

1. Wie wirkt ein Kopfhelm?

Der Helm wird auf den Kopf gesetzt und liegt an. Dort, wo der Kopf abgeflacht ist, liegt der Kopf im Helm nicht an. Da wir an dieser Stelle Freiraum geschaffen haben. In diesen Freiraum wächst der Kopf hinein und korrigiert sich. Somit nutzen wir die Wachstumsphase des Kopfes zur Korrektur.

2. Wie oft und wie lange muss ein Kopfhelm getragen werden? (Tragezeit und Tragedauer)

Der Helm muss 23 Stunden getragen werden. Am Anfang, in der Eingewöhnungsphase, kürzer und dann zügig die Tragezeit auf diesen Zeitraum steigern. Die Eingewöhnungsphase sollte ca. 7 Tage betragen und nicht überschritten werden. Am Abend wird der Helm nur zur Körperpflege abgenommen und dann am Morgen 45 Minuten, damit sich die Haut etwas erholen kann. Die gesamte Tragezeit beträgt bei einer geringeren Deformität 2 bis 3 Monate. Wenn das Kind zum Zeitpunkt der Versorgung schon etwas älter ist, oder eine stärkere Deformität vorliegt, kann sich die Tragezeit verlängern.

3. Gibt es Nebenwirkungen bei einer Helmtherapie?

Es können sich immer mal kleine Rötungen d.h. Druckstellen bilden. Hier ist der Orthopädietechniker zu konsultieren. Dieser arbeitet den Kopfhelm dann so nach, dass wieder genügend Platz im Helm ist. Gelegentlich kommt es auch zu Rötungen oder Pusteln. (Allergien sind sehr selten)

4. Ab wann sollte man mit der Helmtherapie beginnen?

Die Versorgung sollte mit vollendetem 5. Lebensmonat beginnen. Der Kopf muss vom Säugling schon selbst gehalten werden können. Vorher ist die Muskulatur in der Halswirbelsäule noch nicht kräftig genug.

5. In welchem Zeitfenster (Alter) kann man den größten Erfolg erzielen und warum?

Die Versorgung innerhalb des Zeitraumes 5. bis zum 7. Lebensmonat ist am effektivsten, da das Kopfwachstum hier am schnellsten und größten ist, und wir dieses Zeitfenster optimal zur Korrektur mit Hilfe des Kopfhelms ausnutzen können. Bis zum ersten Lebensjahr kann die Helmtherapie dauern, denn dann sind die Schädelnähte so verwachsen, das sich nur noch ganz geringe Veränderungen an der Schädelform ergeben.

6. Wie lange dauert die Herstellung und das Anpassen des Helmes am Kind?

Die reine Herstellungs- und Anpassungszeit einer Kopforthese beträgt maximal 2 Tage.

7. Wie erfolgt die Maßnahme beim Säugling?

Der Kopfhelm ist eine aufwendige individuelle Sonderanfertigung nach Maß. Die Maßnahme erfolgt gipsfrei mittels eines Scanners, völlig ungefährlich und schmerzfrei. Der Scanvorgang dauert nur 30 Sekunden.

8. Wie sind die Kosten für einen Kopfhelm?

Ca. 1300,- Euro inkl. Einführungs- und Beratungsgespräch, Maßnahme mit Scanner, individuelle Herstellung, Anprobe und Auslieferung am Patienten und bis zu 5 Kontrolltermine.

9. Wie oft muss man zur Nachkontrolle?

Je nach Alter und Deformität zwischen 2 bis 4 mal. Bei Kindern bis zum 12. Lebensmonat erfolgt die Kontrolle im Abstand von 4 Wochen. Sie sind zwingend einzuhalten, um eine genaue Verlaufskontrolle zu bekommen. Druckstellen sollten somit rechtzeitig erkannt werden.

10. Gibt es verschiedene Farbmuster für die Gestaltung des Kopfhelmes?

Es gibt für die Kopforthese sehr viele kinderfreundliche Dekore zur Auswahl.

11. Wieviel Gramm wiegt so ein Kopfhelm?

Der Helm wiegt zwischen 180 und 220 Gramm. Die Kinder nehmen den Helm meist sehr gut an. Die Kinder werden laut Aussagen von Medizinern nicht in ihrer Entwicklung gehemmt oder behindert. Das Schwitzen unter dem Kopfhelm wird mittels einer Unterziehkappe aus dünnem Stoff gemildert.

 

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